5. Mai 2015

Rezension: Vielleicht morgen
von Guillaume Musso


Kurzbeschreibung

Seine Philosophielesungen sind stets überfüllt, als Harvard-Professor hat er es geschafft – eigentlich müsste Matthew Shapiro glücklich sein. Er ist es aber nicht. Jedenfalls nicht mehr, seit der Tod seiner Frau ihn und ihren gemeinsame Tochter einsam zurückließ. Auch die junge Sommelière Emma Lovenstein hat sich mit ihrer Anstellung im Sterne-Restaurant »Imperator« beruflich ihren Traum erfüllt. Doch der Erfolg konnte sie nicht vor der tiefen Krise bewahren, die die Trennung von ihrem Liebhaber François in ihr auslöste. Zu tief sitzt der Schmerz über seine Entscheidung, nach Jahren des Hinhaltens doch bei seiner Frau und den Kindern zu bleiben. Seitdem ist das Lächeln aus Emmas Leben verschwunden. Bis zu dem Tag, als Matthew auf einem Flohmarkt etwas kauft, das ihr Leben für immer verändern wird: Einen gebrauchten Laptop mit der Signatur »Emma L.« …

Meine Meinung

Nachdem ich bereits Nachricht von dir vor Jahren gelesen und für gut befunden hatte, habe ich mir auch von diesem Buch eine wundervolle Geschichte erhofft. Und wieder einmal hat Musso es geschafft, mich mit dem Klappentext auf eine falsche Spur zu locken. Mir war zwar klar, dass mit Sicherheit mehr dahinter steckt als eine simple Liebesgeschichte. Aber dennoch habe ich in keinster Weise mit dem gerechnet, was ich dann zu lesen bekam. 

Auf den Inhalt möchte ich hier gar nicht näher eingehen. Vor allem, weil ich nicht aus Versehen zu viel verraten möchte. Das kann bei dieser Story nämlich relativ schnell passieren. Am besten man beginnt ohne bestimmte Erwartungen an zu lesen und lässt sich einfach überraschen. Der Autor hat sich auf jeden Fall eine ganz schön spezielle Geschichte einfallen lassen, die keinerlei Grenzen zu kennen scheint. Er spielt mit verschiedenen Zeitebenen, was mich in Büchern manchmal etwas verwirrt. Musso hat alles aber so beschrieben, dass es auf eine ganz eigene Art und Weise Sinn ergibt. 


Bevor ich aber doch zu stark auf den Inhalt eingehe, möchte ich unbedingt auf die Figuren in diesem Buch zusprechen kommen. Diese sind leider dafür verantwortlich, dass ich während des Lesens nie ganz abschalten konnte. Matthew ist zwar durchaus ein sympathischer Typ, aber was Emma betrifft war das genaue Gegenteil der Fall. Beide haben auf mich zu unnahbar gewirkt. Es war wie eine Art Barriere, die sich zwischen mir und den Protagonisten aufgebaut hat. Lediglich April, die Mitbewohnerin von Matthew, und seine kleine Tochter Emily waren für mich erfrischend. Aber gerade das Verhalten von Emma konnte ich in vielen Situationen nicht nachvollziehen.  Wie sie manchmal mit anderen Menschen umgeht, war für mich alles andere als verständlich. Da hätte ich mir oft etwas mehr Feingefühl gewünscht. 


Der Schreibstil von Musso ist mir jedoch erneut positiv aufgefallen. Die Beschreibung der Umgebung ist oft sehr  detailliert. Hier neige ich persönlich dazu Straßennamen und ähnliche Angaben  zu überfliegen. Dennoch wirkt die Erzählweise insgesamt stimmig und strahlt ein gewisses Flair aus, das mir gefällt. 


Eine interessante Idee, die von vorne bis hinten gut und logisch umgesetzt wurde. Musso weiß genau, wie er seine Leser an der Nase herumführen kann. Vielleicht morgen ist eine stimmungsvolle und facettenreiche Geschichte. Trotzdem wurden diese positiven Aspekte etwas getrübt, da mich besonders die Hauptprotagonistin Emma eher enttäuscht zurückgelassen hat. 


Preis: € 14,99 | Format: Klappenbroschur | Seitenzahl: 480
ISBN: 978-3-86612-376-2 | Bewertung: 3 Sterne | Will ich kaufen!
Vielen Dank an Piper/Pendo für das Rezensionsexemplar!

2 Kommentare:

  1. Guten Morgen,

    deine Rezension bestärkt mich darin, dass Buch zu lesen. Ich habe es auch schon länger auf der Wunschliste stehen.

    Liebste Grüße
    Mary

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    1. Hallo liebe Mary,

      das freut mich zu hören :) vielleicht magst du mir anschließend erzählen, wie es dir gefallen hat.

      Liebe Grüße
      Juliana

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