18. Dezember 2013

|| Rezension || "Die letzte Wahrheit" von Kimberly McCreight


Die verzweifelte Suche einer Mutter nach der Wahrheit
Als Kate den Anruf von der Schule ihrer Tochter bekommt, ist sie mitten in einem der wichtigsten Meetings ihrer Karriere als Anwältin. Amelia, die bisher nie negativ aufgefallen ist, sei von der Schule verwiesen worden. Gleich hat Kate ein ungutes Gefühl und macht sich voller Sorge auf den Weg. Schon von weitem sieht sie das Blaulicht, ihr Herz schlägt ihr bis zum Hals.

Ihre schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden: Amelia ist vom Dach der Schule gestürzt und hat nicht überlebt. Kate versinkt in Trauer und kann erst wieder einen klaren Gedanken fassen, als sie eine anonyme Nachricht bekommt: „Sie ist nicht gesprungen.“ Von da an versucht Kate herauszufinden, was in den letzten Stunden ihrer Tochter geschehen ist. Wer hat Schuld am Tod von Amelia? Und was ist auf dem Dach tatsächlich passiert?


Der Debütroman „Die letzte Wahrheit“ von Kimberly McCreight hat während dem Lesen die unterschiedlichsten Gefühle in mir geweckt. Kate ist alleinerziehende Mutter einer Tochter, die sich gerade im Teenageralter befindet. Sie ist als Anwältin beruflich sehr eingespannt und deswegen häufig nicht Zuhause. Trotzdem liebt sie ihre Tochter Amelia von ganzem Herzen und möchte ihr nur das Beste bieten. Amelia ist ein sehr fleißiges und eigentlich eher ruhiges junges Mädchen. Kate befindet sich gerade in einem besonders wichtigen Meeting, als sie einen Anruf aus der Schule von Amelia erhält. Zunächst scheint es nur darum zu gehen, dass sie von der Schule suspendiert wurde und daher abgeholt werden muss. Als Kate dann vor Ort in der Schule eintrifft erwartet sie aber ein wahrer Alptraum. Amelia ist vom Schuldach gestürzt und dabei tödlich verunglückt. Das ist wahrscheinlich mit das Schlimmste, das einer Mutter (und Eltern generell) passieren kann. 

Die Ermittlungsarbeiten der Polizei sind bereits nach kurzer Zeit abgeschlossen. Man geht davon aus, dass Amelia Selbstmord begangen hat. Kate ist die erste Zeit wie gelähmt und verfällt in tiefste Trauer. Als sie dann aber eines Tages eine anonyme Nachricht erhält, dass Amelia angeblich nicht gesprungen sei, kommen ihre Zweifel, die sie von Anfang hatte, wieder zum Vorschein. Sie kann und möchte nicht daran glauben, dass sich ihre Tochter das Leben genommen hat.

Das Cover ist meiner Meinung nach schon sehr eindrucksvoll. Man kann sich gut vorstellen, dass Amelia das Mädchen darauf sein könnte, wie sie im Wind steht und Herbstblätter um sie herum fliegen. Amelia hat als Teenager mit vielen neuen Gefühlen zu kämpfen. Sie ist gerade erst dabei sich selbst zu finden und fühlt sich oft hin- und hergerissen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Durch die anonyme Nachricht wachgerüttelt, macht sich Kate gemeinsam mit einem Ermittler verzweifelt auf die Suche nach Antworten. Das Ganze wird aus ihrer Sicht erzählt. Zwischendurch fließen aber auch immer wieder Rückblenden ein. Diese sind unter Anderem aus der Perspektive von Amelia geschrieben. Teilweise sind diese Rückblenden durch SMS Nachrichten, die Amelia mit Freunden ausgetauscht hat oder durch Facebook Einträge von ihr ergänzt. Es entwickelt sich eine richtige Sogwirkung und man fühlt wie man zusammen mit Amelia in einen immer tieferen Sog der Gefühle und die Geschehnisse hineingezogen wird. Das Ganze spitzt sich immer weiter zu und man möchte wie Kate wissen und verstehen, was an jenem Tag auf dem Schuldach passiert ist.

Es gab Stellen an denen ich nur fassungslos den Kopf schütteln konnte. Nach und nach wurden verschiedene Vorkommnisse klarer und miteinander verknüpft. Bis hin zu einem Ende, an dem man schließlich die letzte Wahrheit erfährt. Warum musste Amelia sterben?


Ein Buch, das bewegt, nachdenklich stimmt und in gewisser Weise auch wach rüttelt. In diesen 480 Seiten verbirgt sich eine sehr tiefsinnige und auch erschütternde Thematik. Die Geschichte von Amelia ist mir zu Herzen gegangen und ich konnte die Verzweiflung von Kate förmlich spüren. Ich kann „Die letzte Wahrheit“ nur jedem empfehlen.

Titel: Die letzte Wahrheit
Autorin: Kimberly McCreight
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 480
Format: Klappenbroschur
ISBN: 978-3-442-31351-8
Erscheinungsdatum: 12.08.2013
Bewertung: 5 / 5
Quelle: Randomhouse


4 Kommentare:

  1. Das klingt wirklich nach einem tollen Buch :D geniale Rezension hast du geschrieben. Ich glaube ich möchte das Buch jetzt definitiv lesen :)

    Harr..

    Liebst, Lotta

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huii danke :) das freut mich. Manchmal findet man irgendwie ganz automatisch die richtigen Worte und manchmal fällts einem voll schwer finde ich.

      Liebe Grüße
      Juliana

      Löschen
  2. Echt tolle rezi :) das Buch wandert gleich auf meine WuLi ♥ ich bin mal gleich Leser geworden , da ich finde dass so ein toller Blog mehr Leser verdient hat :)) über einen Gegenbesuch würde ich mich natürlich auch freuen :)
    Liebe Grüße
    Nasti ♥
    Http://bowsandfairytales.blogspot.de

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank :) freut mich, wenn ich so auch andere für Bücher, die ich gelesen habe, begeistern kann ;) und vor allem das, was ich während dem Lesen empfunden habe, richtig vermitteln kann.

      Schau sehr gerne gleich mal auf deinem Blog vorbei :)
      LG Juliana

      Löschen