11. August 2015

Rezension: "Margos Spuren" von John Green


Kurzbeschreibung

Solange Quentin denken kann, ist Margo für ihn das begehrenswerteste Mädchen überhaupt. Doch je näher er ihr kommt, desto rätselhafter und unerreichbarer wird sie. Und dann steht Margo eines Nachts plötzlich vor seinem Fenster und bittet ihn um Hilfe: Er soll sie auf ihrem persönlichen Rachefeldzug begleiten und Freunden, die sie enttäuscht haben, einen Denkzettel verpassen. Quentin macht mit. Für eine Nacht wirft er alle Ängste über Bord. Doch am nächsten Morgen ist Margo verschwunden. Quentin sucht sie verzweifelt und findet Spuren, die ganz bewusst gestreut wurden. Um Margo zu finden, taucht er ein in ihr Universum und folgt ihr quer durch die USA. Es ist eine Reise zu einer Frau, die viel mehr ist, als er sich je erträumt hat, und zugleich ganz anders, als er je hat wahrhaben wollen. {Quelle: dtv}

Buchbesprechung

Quentin ist verliebt in Margo. Aber wer ist Margo überhaupt? Diese Frage hat mich während des Lesens nonstop beschäftigt. Ich selbst kenne niemanden, der nur annähernd so ist wie sie. Und auch in fiktiven Geschichten ist mir noch kein Protagonist untergekommen, der wie Margo tickt. In der Schule ist sie scheinbar total beliebt und hat jede Menge Freunde. Aber nachdem Margo von heute auf morgen verschwindet bekommt man das Gefühl, dass diese sogenannten „Freundschaften“ vielleicht gar keine waren.

John Green hat mit diesem Buch wieder bewiesen, dass er ein Meister seines Fachs ist. Seine Ausdrucksweise und die Gedankengänge, die er auf die Protagonisten überträgt, sind einmalig und unverwechselbar. Vieles regt zum Nachdenken an und vieles sorgt für Aha-Effekte. Es eröffnet einem andere Blickwinkel, die sonst im Alltag womöglich untergehen, die einen aber durchaus selbst betreffen. Neue Sichtweisen auf das Leben und die eigene Umgebung. All das geschieht auf äußerst unterhaltsame Weise. So gab es zahlreiche Momente und schräge Situationen, die mich zum Lachen brachten.

Diese urkomischen Momente sind hauptsächlich auf Quentin und seine besten Freunde zurückzuführen. Wie die drei miteinander umgehen, ist einfach unfassbar toll. Hier zeigt sich, wie wahre Freundschaft aussehen sollte. Auch wenn es nach außen hin nicht immer gleich so wirken mag, spürt man doch deutlich, dass sie sich voll und ganz aufeinander verlassen können. Und das in jeder Lebenssituation.

Mit Margo selbst hatte ich hingegen meine Probleme. Wie bereits angedeutet, ist sie ein extrem geheimnisvoller und schwieriger Mensch. Hinzukommt, dass sie meiner Ansicht nach oft etwas egoistisch und melodramatisch handelt. Sie gibt kaum Einsicht in ihre Gefühlswelt, sodass man bis zuletzt nur schwer verstehen kann, was sie genau antreibt. Wieso handelt sie wie sie handelt? Und natürlich vor allem die Frage, wieso sie sich aus dem Staub macht, steht permanent im Raum. Enttäuschend ist hier vor allem, dass man am Ende keine befriedigenden Antworten erhält. Die Erklärung und Auflösung war für mich eher ernüchternd und viel zu schwach.

„Margos Spuren“ ist ein Roman für Jugendliche, die vielleicht selbst gerade zum ersten Mal verliebt sind oder sich anfangen damit auseinandersetzen, worauf es im Leben ankommt. Aber auch anderen Junggebliebenen kann ich dieses Buch empfehlen. Die Geschichte hat Höhen und Tiefen, aber genau so ist es im Leben schließlich auch.  

Altersempfehlung: ab 14
Themen: Selbstfindung, Erwachsenwerden, erste Liebe, Freundschaft, Abenteuer

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weitere Infos zum Buch

Erscheinungsjahr: 2011
Seitenzahl: 336
Genre: Jugendroman
ISBN: 978-3-423-62499-2


1 Kommentar:

  1. Hallöchen Liebes,
    das hast du sehr schön gesagt! :D ich fand das Buch okay, aber leider nicht so toll wie tfios.. :/ Ich hatte wahrscheinlich auch einfach zu hohe Erwartungen. :/ Leider. Ich fand vor allem das Ende irgendwie nicht toll.. :/ Ich habe deine Rezension bei mir verlinkt und hoffe, dass das okay ist! :D

    Liebst, Lotta

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