2. März 2015

"Die Zucht" von Andreas Winkelmann | rezensiert

Format: HC | Seitenzahl: 512 | Preis: 16,95 € | ISBN 978-3-8052-5038-2 | Kaufen! | erster Leseeindruck
Inhalt


Nur fünf Minuten hat Helga Schwabe ihren Sohn aus den Augen gelassen. Einen unaufmerksamen Moment lang. Und in diesem Moment ist er verschwunden.

Als fielen Hauptkommissar Henry Conroy die Ermittlungen in diesem Fall mutmaßlicher Kindesentführung nicht schon schwer genug, muss er sich auch noch mit einer neuen Kollegin herumschlagen. Vorlaut, frech, selbstbestimmt - das ist Manuela Sperling. Aber sie hat einen guten Riecher. Und bald stoßen die beiden auf eine Spur, die zu einem einsamen, verfallenen Gehöft im Niemandsland an der Grenze zu Tschechien führt, auf dem illegal Hunde gezüchtet werden...

Rezension


Andreas Winkelmann weiß einfach wie man einen guten Thriller schreibt! Das wurde mir beim Lesen wieder ganz schnell klar. Gleich auf den ersten Seiten wird eine Atmosphäre erzeugt, der man sich kaum entziehen kann und die unter die Haut geht. Eine kleine Familie, die auf einem Hof ein eher zurückgezogenes Leben führt. Unmittelbar hinter dem Haus ein großes Maisfeld. Der einzige Sohn, der von einer Minute auf die nächste plötzlich aus dem Garten verschwindet. Eine Kombination, die direkt für Gänsehaut sorgt.

Mir war im Voraus nicht klar, worauf das hinauslaufen wird und welche weiteren Entwicklungen sich hieraus ergeben. Ich habe es schon oft erlebt, dass die Ermittlungsarbeit zu trocken, monoton und langweilig verläuft. Das war hier kein bisschen der Fall. Ganz im Gegenteil. Ich hatte immer das Gefühl, dass etwas passiert. Kein langes auf der Stelle treten, sondern Ermittler, die sich der Sache annehmen und denen etwas daran liegt, den kleinen Oleg  zurück zu seinen Eltern zu bringen.

Eben diese Ermittler haben für mich den besonderen Charme dieses Thrillers ausgemacht. Henry Conroy, der auf den ersten Blick eher forsch auftritt und seine Arbeit sehr ernst nimmt. Manuela Sperling, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere steht, aber sich vor allem in Hinsicht auf die männlichen Kollegen und deren raue Art nicht unterkriegen lässt. Sowohl Conroy als auch Sperling mochte ich unheimlich gerne. Beide waren mir sofort sympathisch. Insbesondere wenn man die beiden zusammen erlebt, wie sie miteinander umgehen.  Das hat mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht und wunderbar unterhalten. Zwei, die sich meiner Meinung nach auf jeden Fall perfekt ergänzen.

Der Kriminalfall hat mich gefesselt und die Thematik, die hier als Basis dient, hat mich nicht mehr losgelassen. Winkelmann beschreibt die Ermittlungen und das was drum herum passiert erschreckend realistisch, sodass mich der gesamte Fall bis zur Auflösung überzeugen konnte. Wer gerne Thriller liest, wird Die Zucht lieben!



Gesamtwertung
★★★★


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